Gemeinde Rednitzhembach

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Die Geschichte von Rednitzhembach

Erste Siedlungsspuren in Untermainbach führen in die vorchristliche Zeit zurück.

Bronzeteile und Gefäßscherben sind Zeugen der Urnenfelderzeit ca. 800 v. Chr. Erstmalig urkundlich erwähnt wurde Rednitzhembach 1370 unter dem Namen Retzenhennbach.

Rednitzhembach war ursprünglich ein sehr kleines Dorf. Es bestand nur aus ein paar Bauernhöfen und gehörte zum Bistum Eichstätt. Um das Jahr 1450 haben dann Nürnberger Patrizierfamilien den Großteil des Grundbesitzes von Rednitzhembach erworben und wurden damit Grundherren der Gemeinde Rednitzhembach.

Die erste Patrizierfamilie, die den Grundbesitz erwarb, war die Familie Zollner aus Nürnberg. Von der Familie Zollner wurde sehr wahrscheinlich um das Jahr 1450 unsere Kirche erbaut.

Das "Hembacher Männle"

Im Jahr 1603 erwarben die Behaim von Nürnberg die Zollner-Güter mit dem Kirchlein. Eine große Holzfigur über dem Zifferblatt hatte um 1600 mit einem Stock in der Hand die Stundenzahl angeschlagen.

Das "Hembacher Männle" wurde 1997 restauriert. 1966 wurde die Kirche vollständig umgebaut und erhielt somit ihr heutiges Aussehen. Bei diesem Umbau wurden auch die Fresken aus dem 15. Jahrhundert freigelegt, welche dem Innern der Kirche eine besondere Ausstrahlung verleihen.

Posthalterei und Mühlen

Schon 1620 lag der Ort an einer wichtigen Straße, so dass hier eine kaiserliche Posthalterei im "Schwarzen Adler" eingerichtet wurde. Ein Jahrhundert später wurde die Posthalterei nach Roth verlegt. Die Ober- und Unterfichtenmühle sind zwei ehemalige Papiermühlen, deren Blütezeit ab 1714 begann, so dass Kaiser Josef II 1774 erlaubte, die Fichte als Wasserzeichen zu tragen. Untermainbach entstand rundherum um eine Mühle, die bis 1935 noch in Betrieb war. Seit Errichtung der Süd-Nord-Bahn (1848) trennt die große Eisenbahnbrücke Untermainbach in zwei Teile. 

Hirtenhaus in Untermainbach

Nachdem das alte Hirtenhaus 1843 dem Bau der Ludwigs-Nord-Süd-Bahn weichen musste, wurde nach längeren Rechtsstreitigkeiten das neue Gemeindehaus neben der Eisenbahnlinie erbaut.
Bemerkenswert am Haus ist das Glockentürmlein. Seit 1907 war der Nürnberger Kaufmann Ferdinand Kreutzer Jagdpächter in Untermainbach. Er hatte ein Zimmer im Haus Nr. 24 und hielt sich viel im Ort auf. Im Jahr 1925 errichtete Kreutzer die „Ferdinand und Julie Kreutzer’sche Glockenstiftung“, kaufte das Hirtenglöcklein und ließ auf dem Gemeindehaus das Türmlein errichten. Am Erntedanktag 1925 wurde die Einweihung gefeiert.

Die Inschrift auf der Glocke lautet:
„Ertöne früh und spät zum frommen Gebet.“
„Und ist ein Wanderer müde geworden
Gib ihm das Geleit zur seeligen Pforten.“

Das Glöcklein hatte teilweise die Funktion einer Kirchenglocke, denn es rief morgens, mittags und abends zum Gebet und geleitete bei Beerdigungen den Leichenzug auf seinem Weg nach Büchenbach.
Es erfüllte aber auch weltliche Aufgaben. Auf jeden Fall drückte es das Zusammengehörigkeitsgefühl der Dorfgemeinschaft aus. Die Stiftung war mit einem Kapital von 1.000 RM ausgestattet und sollte bedürftige Konfirmanden und Arme des Dorfes Untermainbach unterstützen. Bis zur Währungsreform war das Kapital auf 1.690 RM angewachsen, was am 21.6.1948 einem Guthaben von 101,23 DM entsprach. Damit war das Fortbestehen der Stiftung nicht mehr gewährleistet.
Nachdem die letzten Bewohner des Hirtenhauses, die das Läuten der Glocke als ihre Aufgabe angesehen hatten, ausgezogen waren, hat die Gemeinde Rednitzhembach ein automatisches Läutwerk eingebaut.
Seit 1987 nutzt der Arbeitskreis Heimat und Geschichte Rednitzhembach das Haus zur Aufbewahrung seines umfangreichen Archivs und der alten Walpersdorfer Schusterwerkstatt. Nach Absprache kann das Haus besichtigt werden.
Am Hirtenhaus befinden sich mehrere Sonnenuhren.

(Text teilweise entnommen aus dem Büchlein „Das Hirtenhaus in Untermainbach“ des Arbeitskreises Heimat und Geschichte Rednitzhembach, verfasst von Gertrud Weber)

Heute

Heute ist die Gemeinde Rednitzhembach, die seit der Gebietsreform 1972 aus den Ortsteilen Rednitzhembach - Altort, Walpersdorf, Untermainbach, Plöckendorf, Igelsdorf und Weihersmühle sowie Oberfichten- und Unterfichtenmühle besteht, eine moderne Siedlung am Rand der Städteachse Erlangen - Fürth und Nürnberg - Schwabach.